In einer Studie des internationalen World Weather Attribution-Teams (WWA) wird der Klimawandel als der größte Brandstifter dieses Sommers bezeichnet. Die Hitze, die Trockenheit und der Wind, die die Brände in Spanien und Portugal angefacht haben, waren aufgrund der globalen Erwärmung vierzigmal wahrscheinlicher. Derselbe Klimawandel machte auch die Hitzewelle von zehn Tagen fast zweihundertmal wahrscheinlicher und sorgte für drei Grad zusätzliche Hitze.
Obwohl ein Viertel der Waldbrände letztendlich von Menschen gelegt oder verursacht wurden, waren die diesjährigen Bedingungen ausschlaggebend für die enormen Zerstörungen in Spanien und dem übrigen Europa. Durch die außergewöhnliche Hitze und Trockenheit verwandelten sich kleine Brandherde in beispiellose Megabrände, die kaum zu kontrollieren waren. Damit wurde deutlich, dass sich der menschliche Faktor und der Klimawandel gegenseitig verstärken.
Die Forscher verwendeten beobachtete Wetterdaten und moderne Analysemethoden, um das aktuelle Klima mit einer Erwärmung von etwa 1,3 Grad mit dem vorindustriellen Klima zu vergleichen. Daraus geht hervor, dass extreme Hitze, Trockenheit und Wind heute viel häufiger auftreten als früher. Temperaturen wie während dieser Brandperiode würden durchschnittlich alle dreizehn Jahre auftreten; ohne menschlichen Einfluss wäre dies nur weniger als einmal alle 2.500 Jahre der Fall.
Für Spanien bildete das Dreieck Zamora–León–Ourense im August ein Epizentrum des Feuers, wo die Brände innerhalb von zehn Tagen riesige Gebiete zerstörten. Experten zufolge war dies das erste Jahr, in dem mehr als eine Million Hektar in ganz Europa in Flammen aufgingen.
Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die öffentliche Aufmerksamkeit oft auf die Vernachlässigung durch Entvölkerung und die Ansammlung von Brombeeren und anderer Vegetation gerichtet ist, dass aber die Rolle des Klimawandels viel größer ist, als bisher anerkannt wurde. Ohne eine Neubewertung des menschlichen Einflusses auf das Klima bleibt die Natur anfällig für solche Katastrophen.
Als Reaktion auf die Brände plädierte der spanische Ministerpräsident kürzlich für eine bessere Vegetationspflege und verbesserte Präventionsmaßnahmen. Kontrollierte Brände, Beweidung und eine effizientere Waldbewirtschaftung werden als entscheidende Schritte genannt, um die Folgen künftiger Brandsaisons zu begrenzen.
Quelle: Agenturen





